TEILPROJEKT 3 (P3) - NEUE ALLERGENE

Projektleitung

Prof. Uta Jappe, Programmbereich Chronische Lungenerkrankungen, AG Klinische und Molekulare Allergologie, FZB

Prof. Thorsten Goldmann, Zentrale Gruppe Histologie, FZB

Projektbeschreibung

Dieses Teilprojekt befasst sich mit der Weizenallergie (WA) und ihrer Organspezifität sowie der genauen Unterscheidung zwischen den verschiedenen Weizen-assoziierten Krankheiten.

Einzelne allergene Komponenten, Multianalyt antikörperbasierte Arrays und Basophilen-Aktivierungstests werden eingesetzt und optimiert, um die Allergiediagnostik zu verbessern und damit eine bessere Differenzialdiagnose von WA und Intoleranz zu ermöglichen. Routinemäßige allergiediagnostische in vivo und in vitro Tests basieren jedoch meist auf wässrigen Extrakten der jeweiligen Allergenquelle mit dem Nachteil, dass Allergene unterrepräsentiert sind oder sogar fehlen, insbesondere hydrophobe/lipophile Allergene wie pflanzliche Lipidtransferproteine, Oleosine und Defensine. Oft genug werden bei endoluminalen Nahrungsmittelallergien die allergischen Symptome nicht entsprechend erkannt. Routineuntersuchungen der Allergiediagnostik können diese Diagnose bisher nicht bestätigen.

Durch die Identifizierung und Aufreinigung neuer Allergene in Weizen und einem Weizenzusatzstoff sowie deren Testung in geeigneten Zellmodellen wie Darm- oder Atemwegszelllinien soll die Grundlage für genauere Diagnoseverfahren und Therapien geschaffen werden. Anhand von Epithelzellmodellen werden die Aufnahme von Allergenen und die daraus resultierenden Signalwege untersucht. Bioproben von Patienten werden zur Kreuzvalidierung der Zellmodelle, des Krankheitszustandes und der pathologischen Veränderungen analysiert. Das Wissen über diese Pathomechanismen soll die Entwicklung neuer Präventions- und Therapiestrategien ermöglichen.

Unser Ziel ist es

  • Patienten mit WA korrekt zu identifizieren und
  • riskante und unangenehme Provokationstests und instrumentelle diagnostische Tests zu reduzieren.
  • Durch die Anwendung zusätzlicher Transkriptomik und Methylomik auf Blutproben von Patienten mit endoluminaler WA, Weizenüberempfindlichkeit und NCWS wollen wir die molekularen Pathomechanismen organspezifischer Reaktionen besser verstehen und Kandidatengene mit Biomarker-Potenzial finden, die in Zukunft die Unterscheidung zwischen allergischen und nicht-allergischen Reaktionen auf Weizen ermöglichen könnten.